Die ideale Unterrichtsform und die optimale Lehrmethode schlechthin gibt es nicht. Daher haben wir uns für eine ausgewogene Mischung aus angeleitetem und offenem Unterricht als die für uns und unsere Schüler/innen am besten geeignete "Form" des Unterrichtens entschieden. Ausschlaggebend für die Entscheidung der jeweiligen Unterrichtsform sind die Lerngruppe und die Bildungsziele der jeweiligen Unterrichtsreihe.
Im angeleiteten Unterricht übernimmt die Lehrperson vorwiegend die Rolle des Wissensvermittlers. Die Unterrichtsinhalte und damit das Wissen, das sich die Schüler/innen aneignen sollen, werden festgelegt und in ihrer Form strukturiert. Aufgabe der Schüler/innen ist es, die Informationen zu erfassen, Gelerntes zu üben und zu behalten, damit sie es auf neue Sachverhalte übertragen und in anderen Zusammenhängen anwenden können.
Offene Arbeitsweisen im gelenkten Unterricht sind beispielsweise Gruppenarbeit, Partnerarbeit, Helfersysteme und Gesprächskreise.
Lehrer/innen im offenen Unterricht übernehmen die Rolle des Lernberaters, dessen vornehmliche Aufgabe darin besteht, Lernsituationen anzubahnen und herzustellen, in denen Kinder ihren Lernprozess weitgehend selbstständig planen und gestalten können. Dabei bemüht sich die Lehrkraft, die Schüler/innen in ihrem Lernprozess entsprechend ihren individuellen Voraussetzungen und Bedürfnissen zu unterstützen.
Projektunterricht
Projektunterricht ist meist ein fächerübergreifender Unterricht, bei dem die Lebensnähe der zu bearbeitenden Lerninhalte von großer Bedeutung ist. Themenstellung und Ergebnis (Produkt) der Projekte sollen daher dem Lebensbereich der Schüler/innen entsprechen.
Stationenlernen
Die Schüler/innen werden mittels Anweisung an vorbereitete Lernstationen geführt, die den Arbeitsaufträgen entsprechend mit Medien ausgestattet sind. Sie haben dort vorgegebene Aufgaben im Rahmen des Unterrichtsthemas in einer vorgegebenen Zeit zu bearbeiten.
Lerntheke
Im Gegensatz zum Stationenlernen werden die Arbeitsmaterialien an einer Theke von der Schülerin/dem Schüler ausgewählt und an den Platz mitgenommen. Wenn eine Aufgabe erledigt wurde, wird das Material zurückgebracht und eine neue Arbeit ausgewählt. Für die jeweilige Aufgabe gibt es keine vorgegebene Zeit. Der Schülerin/Dem Schüler kann ein Laufzettel ausgehändigt werden, auf dem die zu erledigenden Aufgaben vermerkt sind.
Freiarbeit
Freiarbeit bedeutet für die Schüler/innen in dafür vorgesehenen Unterrichtsstunden selbstständig handeln zu können. Die Freiarbeit wird lediglich durch die Arbeitsmaterialien und einen Zeitplan eingeschränkt. Innerhalb dieses Zeitraumes ist es an den Lernenden, diese Arbeitsmaterialien durchzuarbeiten. Freiarbeit kann individuell oder kooperativ durchgeführt werden.
Lernwerkstatt
Lernwerkstätten bieten eine sorgfältig vorbereitete Lernumgebung mit unterschiedlichen Materialien, in der freies und selbstständiges Arbeiten allein oder mit anderen möglich ist. Sie sind ein offener Lernort, an dem entdeckendes, selbstbestimmtes und handlungsorientiertes Lernen aus verschiedenen Themenbereichen stattfindet, und wo in Gesprächen die vielen Ideen kreativ weiterentwickelt werden können.
Tages- oder Wochenplanarbeit
Die Lernenden erhalten einen Arbeitsplan, dessen Aufgaben es in einem festgesetzten Zeitfenster (ein Tag, eine Woche) zu erfüllen gilt. Tages- und Wochenpläne bieten in der Regel ein Pensum verbindlicher Themen für alle Schüler/innen. Darüber hinaus enthalten sie Zusatzaufgaben gemäß den Bedürfnissen des Kindes sowie ein Angebot freiwillig zu leistender Aufgaben. Die Ergebnisse der Planarbeit können von der Schülerin/dem Schüler selbst, durch Mitschüler/innen oder durch die Lehrkraft kontrolliert werden.